Internationale Klassen

Internationale Klassen

Ein Schwerpunkt unserer Schule liegt in der Förderung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in Internationalen Klassen. Dies sind Kinder und Jugendliche, die noch schulpflichtig sind und die ohne oder mit nur sehr geringen Kenntnissen unserer Sprache nach Deutschland gekommen sind. In der Regel sind sie gemeinsam mit ihren Familien nach Deutschland geflüchtet, aber ein Teil der Jugendlichen kommt als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Diese überwiegend männlichen Jugendlichen leben im Rahmen der Jugendhilfe in Wohngruppen verteilt über das Stadtgebiet.
Zurzeit gibt es drei Internationale Klassen mit rund 45 Schülerinnen und Schülern, die in Form von Deutsch-Intensivkursen auf den Unterricht in Regelklassen, Berufskollegs oder berufsvorbereitende Maßnahmen vorbereitet werden.

Konzept für die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

1 Vorbemerkungen

1.1 Beratung für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger im Kommunalen Integrationszentrum (KI)

1.2 Situation an der GHS Bernburger Straße

2 Förderung der Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse in Internationalen Klassen

2.1 Lernvoraussetzungen und Lebensumstände der Schülerinnen und Schüler

2.2 Förderung der Schülerinnen und Schüler im Alter unter 14 Jahren

2.2 Förderung der Schülerinnen und Schüler über 14 Jahren

2.3 Fachdidaktische Vereinbarung

2.4 Zeugnisse

2.5 Verweildauer in den Internationalen Klassen - Perspektiven

2.6 Maßnahmen zur persönlichen Integration

3 Anschlussförderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im Regelbereich

3.1 Eingliederung der Schülerinnen und Schüler unter 14 Jahren in den Regelunterricht ab Klasse 5

3.2 Eingliederung der Schülerinnen und Schüler über 14 Jahren in den Regelunterricht ab Klasse 8

3.3 Förderung von Schülerinnen und Schülern mit erheblichem sprachlichen Förderbedarf

4 Einbindung der Internationalen Klassen in den Ganztagsbetrieb

5 Berufsorientierung

6 Anschlussförderung in Berufskollegs oder berufsvorbereitenden Maßnahmen

7 Schulmotto

1. Vorbemerkungen

1.1 Beratung für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger im KI

Am Anfang steht eine eingehende Erstberatung der betreffenden Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern beim Kommunalen Integrationszentrum Düsseldorf. Danach erfolgt eine den schulischen Voraussetzungen und dem Beratungsergebnis entsprechende Zuweisungsempfehlung an einen bestimmten Schultyp. Das Schulamt weist nach Klärung der freien Kapazitäten die Jugendlichen möglichst wohnortnah einer entsprechenden Schule zu.

1.2 Situation an der GHS Bernburger Straße

Wie aus der Datenerhebung ersichtlich, besuchen derzeit 340 Schülerinnen und Schüler die GHS Bernburger Straße, davon haben 270 Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund.

45 Schülerinnen und Schüler befinden sich zurzeit in der Erstförderung.

Ihre Bildungsvoraussetzungen sind sehr unterschiedlich, sie reichen vom absoluten Analphabetentum und keiner bis wenig Schulerfahrung bis zum bereits erreichten Schulabschluss im Heimatland.

Momentan besuchen 15 Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 14 Jahren eine Internationale Klasse, die älteren Schülerinnen und Schüler werden in zwei weiteren Klassen unterrichtet.

Ca. 50% aller Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund haben noch einen – zum Teil – erheblichen Förderbedarf, den wir im Rahmen des regulären Unterrichtes durch Differenzierungsmaßnahmen, im Rahmen des Ganztagsbetriebes durch spezielle Förderangebote und in differenzierten Deutschkursen parallel zum Regelunterricht im Fach Deutsch abdecken.

Einen über das Normalmaß hinausreichenden Förderbedarf haben die Schülerinnen und Schüler, die aus den Internationalen Klassen, in die Regelklassen wechseln und die so in das normale Unterrichtsangebot eingebunden werden. Das sind in jedem Schuljahr ca. 20 bis 25 Schülerinnen und Schüler.

Insgesamt gesehen machen ehemalige und aktuelle Seiteneinsteiger ca. 20% der Schülerschaft aus.

Die Schule muss hier ein spezielles, über das normale Maß hinausreichendes Förderangebot machen.

2. Förderung der Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse in Internationalen Klassen

Ausgangssituation

Ein geringer Teil der Kinder und Jugendlichen reisen im Rahmen der Familienzusammenführung nach Deutschland ein. Diese Kinder und Jugendlichen besuchten in den meisten Fällen in ihrer Heimat regelmäßig die Schule.

Der weitaus größte Teil der Kinder und Jugendlichen kommt aus unterschiedlichen Kriegsgebieten. In den letzten Jahren vermehrt aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Ghana, Somalia und Eritrea. Die Herkunftsländer wechseln nach politischer Situation. Auch Verfolgung, wirtschaftliche Not und Perspektivlosigkeit sind Gründe, sein Heimatland zu verlassen. Lange Fluchtwege führen oft dazu, dass Schullaufbahnen immer wieder unterbrochen werden.

Regelmäßig reisen Roma-Familien ein, deren Kinder nie oder sehr unregelmäßig die Schule besuchten.

Für unsere Schule haben alle diese Faktoren zur Folge, dass der Bildungshintergrund der Schülerinnen und Schüler meistens sehr klein ist. Außerdem haben wir immer wieder Kinder und Jugendliche in den Internationalen Klassen, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf überprüft werden muss. Dies geschieht mehr und mehr schon im Rahmen der Erstförderung. Eine Integration in den Regelbereich erfolgt dann erst gar nicht.

Unterrichtssituation

Der meist einjährige Unterricht „Deutsch als Zweitsprache“ vermittelt, wie jeder Sprachunterricht, die folgenden Kompetenzen gemäß dem allgemeinen europäischen Referenzrahmen für das Lernen und Lehren von Sprachen

  • Hörverstehen
  • mündlicher Sprachgebrauch.
  • Textverständnis / Leseverstehen
  • Textproduktion
  • Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln / grammatische Korrektheit
  • Ausdrucksvermögen / kommunikative Reichweite

Hierbei sind in der Regel nach einem Jahr die Kompetenzstufen A1 und A2 zu erreichen.

In diesem Zusammenhang ist noch der Unterschied zwischen Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Deutsch als Fremdsprache (DaF) zu berücksichtigen.

Viele Schülerinnen und Schüler im Seiteneinsteigerbereich können nicht auf fundierte Grundkenntnisse einer Sprache zurückgreifen, wie es bei einem Unterricht Deutsch als Fremdsprache vorausgesetzt wird.

2.1. Lernvoraussetzungen und Lebensumstände der Schülerinnen und Schüler

Die Lernvoraussetzungen bei den einzelnen Schülerinnen und Schülern sind sehr unterschiedlich. Immer wieder kommen Kinder und Jugendliche zu uns, die nie oder nur kurz eine Schule besucht haben. Darüber hinaus reichen die Bildungsvoraussetzungen von einfachen Grundkenntnissen der eigenen Sprachen in Verbindung mit einer sehr geringen Allgemeinbildung bis zur Vorbildung durch einen langjährigen, regelmäßigen Schulbesuch im Heimatland und einer damit verbundenen guten Schulbildung, einer ausgeprägt guten Arbeitshaltung bis hin zu einem sehr guten Lern- und Leistungswillen in Verbindung mit klaren Vorstellungen einer beruflichen und privaten Zukunft. Letzteres aber ist eher die Ausnahme.

Viele Schülerinnen und Schüler leben hier in schwierigen persönlichen Situationen, haben vielfach traumatische Erlebnisse aus den Zeiten im Heimatland und den Umständen der Flucht aus dem Heimatland zu verarbeiten.

Alleinreisende haben meist keine familiären Bindungen; die jungen Leute sind nicht selten völlig auf sich allein gestellt. Oft ist die Altersfrage ungeklärt. Die meisten von ihnen leben in Wohngruppen der freien Träger. Eine umfangreiche sozialpädagogische Betreuung ist erforderlich, in die auch unsere Schulsozialpädagogen eingebunden sind.

Auch für viele Schülerinnen und Schüler, die in Familien leben, hat sich die familiäre Situation durch den Aufenthalt in Deutschland radikal verändert. Eine normale Familiensituation gibt es kaum. Fast immer leben sie in städtischen Unterkünften auf engem Raum und treffen neben eigenen Familienangehörigen, die ärztliche und psychologische Hilfe benötigen auch auf traumatisierte Mitbewohner.

Die Klassengröße beträgt in der Regel 15 Schülerinnen und Schüler. Diese Größenordnung sollte auch nicht überschritten werden, weil bei der ausgesprochen schwierigen Gesamtsituation dieser Lerngruppen eine individuelle Förderung sonst völlig ausgeschlossen wäre.

Die Sprachförderung umfasst 18 bis 20 Deutschstunden pro Woche.

Ergänzt wird der Deutschunterricht durch 4 Mathematikstunden, 2 Englischstunden, 2 Stunden Sport, je 1 Stunde Erdkunde, Geschichte oder Biologie, 2 Stunden Hauswirtschaft und wechselnde Angebote aus dem musisch-kreativen-technischen Bereich, um den Schülerinnen und Schülern eine sinnvolle Rhythmisierung des Schulalltages anbieten zu können. Auch Informatik hatte in den letzten Jahren Einzug in den Fächerkanon der Internationalen Klassen gehalten. In diesem Jahr mussten wir aus personellen Gründen darauf verzichten. Grundkenntnisse wurden über eine Arbeitsgemeinschaft vermittelt.

Nach Beratung beim Kommunalen Integrationszentrum und einer entsprechenden Zuweisung an die GHS Bernburger Straße erfolgt ein schulinternes Aufnahmegespräch mit dem Ziel, die neuen Schülerinnen und Schüler einer ihnen angemessenen Internationalen Klasse zuzuweisen.

2.2 Förderung der Schülerinnen und Schüler im Alter unter 14 Jahren mit dem Ziel der Regelklassen 5-7

Der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler im Alter unter 14 Jahren kommt ohne deutsche Sprachkenntnisse an die Schule.

Sie werden in einer Internationalen Klasse (IK 2) an die deutsche Sprache und an den deutschen Schulunterricht im Allgemeinen herangeführt.

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der sprachlichen Erstförderung, immer öfter aber muss auch Alphabetisierungsarbeit geleistet werden.

Je nach Lernfortschritt erfolgt nach wenigen Wochen eine Anbindung an eine Regel- bzw. Zielklasse, die Schülerinnen und Schüler nehmen individuell am Unterricht dieser Klasse teil. Fächer und zeitlicher Umfang sind von der Sprachentwicklung der einzelnen Schülerin, des einzelnen Schülers abhängig.

Spätestens nach 12 bis 15 Monaten soll eine vollständige Eingliederung in eine Regelklasse erfolgen.

Erschwert wird eine kontinuierliche Arbeit dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler zu ganz unterschiedlichen Zeiten nach Deutschland kommen und bei uns angemeldet werden. Die ersten Schülerinnen und Schüler kommen mit Schuljahresbeginn, die letzten, wenn noch Platz in der Klasse ist, durchaus erst kurz vor Ende des Schuljahres.

2.3. Förderung der Schülerinnen und Schüler über 14 Jahre mit dem Ziel Regelklasse 8 oder Berufskolleg / Jugendberufshilfe

Der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler über 14 Jahre kommt ebenfalls ohne Deutschkenntnisse an unsere Schule. Da wir in dieser Altersgruppe zwei Internationale Klassen eingerichtet haben, können wir bei diesen Jugendlichen ein wenig nach schulischer Vorerfahrung differenzieren.

In der ersten Klasse (IK 5) werden vornehmlich Schülerinnen und Schüler gefördert, die aufgrund ihres Alters auch im kommenden Schuljahr an der Schule verbleiben und eine Regelklasse besuchen werden. Hier findet inhaltlich eine deutliche Ausrichtung auf den möglichen Unterricht in einer Regelklasse statt. Eine gewisse schulische Vorerfahrung oder Sprachkenntnisse in einer anderen Fremdsprache sind Voraussetzung für den Besuch.

Die zweite Klasse (IK 4) orientiert sich am Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler. Hier finden vornehmlich sehr leistungsschwache Schülerinnen und Schüler ihren Platz. Aufnahme finden hier auch Schülerinnen und Schüler, die noch alphabetisiert werden müssen.

Entscheidungen zur Klassenzugehörigkeit werden im Rahmen der Anmeldegespräche aufgrund der schulischen Vorerfahrungen bzw. der vorgelegten Leistungsnachweise getroffen.

Allgemeine Fragen werden regelmäßig in pädagogischen Konferenzen der Lehrkräfte der Internationalen Klassen behandelt. Hier werden auch alle anstehenden Fragestellungen zu sozialen, kulturellen, lernstandsorientierten Aspekten behandelt und entsprechende Entscheidungen und Absprachen getroffen.

Pädagogische Konferenzen finden mindestens 2 x pro Halbjahr, bei Bedarf auch öfter, statt.

2.4. Fachdidaktische Vereinbarungen

Grundlage für die Alphabetisierung ist die Fibel „Anne und Ali in Düsseldorf“, die im Rahmen einer Lehrerfortbildung mit dem Integrationszentrum in früheren Jahren selbst entwickelt worden ist. Diese Fibel, obwohl bereits einige Jahre alt, eignet sich immer noch zur Alphabetisierung von Kindern und Jugendlichen, die in ihrer Heimat keine Schule besucht haben und in ihrer Muttersprache nicht Lesen und Schreiben können und auch zur Einführung der lateinischen Ausgangsschrift, wenn z.B. bisher nur mit arabischen Schriftzeichen geschrieben wurde. Das „Hamburger ABC“ und Materialien der Schulbuchverlage zur Alphabetisierung werden ergänzend eingesetzt.

Grundlage für den Unterricht im Rahmen von DaZ in der IK 5 ist zurzeit das Lehrwerk Magnet Bd 1 und Bd 2 – Deutsch für Jugendliche - ergänzt durch entsprechende Materialien anderer Lehrwerke.

In regelmäßigen Abständen werden Lernzielkontrollen gemacht, die benotet werden.

Inhalte der LZK sollen folgende Bereiche sein:

  • Wortschatzüberprüfung
  • Grammatik, im Kursverlauf vor allem in der Anwendung im Rahmen realer Sprechsituationen
  • Hörverstehen
  • Textverständnis
  • Textproduktion

Orientieren sollen sich die Lernzielkontrollen

  • an den Standards der Zertifikatsprüfungen entsprechend dem Europäischen Referenzrahmen
  • an den Anforderungen der Regelklassen

Die Lernzielkontrollen sollen eine Vergleichbarkeit bzw. eine möglichst objektive Einschätzung der Leistungen aller Schülerinnen und Schüler ermöglichen.

Entsprechend der Ergebnisse wird für die Schülerinnen und Schüler dann die Perspektive für den Bildungs- bzw. Ausbildungsweg nach Abschluss der Fördergruppe entwickelt.

2.5. Zeugnisse

Während des Schuljahres werden schriftliche und mündliche Leistungsnachweise erbracht, die u.a. eine Grundlage für die Beurteilungen im Zeugnis darstellen.

Noten für den Gesamtkurs im Bereich Deutsch gibt es nicht.

Mit Hilfe von Textbausteinen, die sich auf die einzelnen Kompetenzen beziehen und sich an den Formulierungen des europäischen Referenzrahmens orientieren, werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler konkret benannt.

In diesem Zusammenhang sind Formulierungen......sind mit gut/befriedigend/ nicht ausreichend zu bewerten ......in Teilbereichen der Textbausteine möglich.

Die Leistungen im Fach Mathematik sind ebenfalls wichtig im Hinblick auf eine Integration in die Regelklasse, deshalb werden auch in diesem Fach Lernfortschritte und Unterrichtsinhalte im Zeugnis dokumentiert, zusätzlich wird eine Note erteilt.

Fächer, die nach den Standards des Regelunterrichts oder im Regelbereich unterrichtet werden (Kunst, Sport etc.) werden benotet.

2.6. Verweildauer in den Internationalen Klassen / Perspektiven

Die Verweildauer in den Internationalen Klassen reicht von der Zuweisung mindestens bis zum Ende des jeweiligen Schuljahres. Dann erfolgt der Übergang in eine Regelklasse, in eine Fördermaßnahme an einem Berufskolleg oder in eine berufsvorbereitende Maßnahme. Eine Weitervermittlung während des laufenden Schuljahres ist nur in Einzelfällen möglich, weil die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel nicht in laufende Maßnahmen an den Berufskollegs eingegliedert werden können.

Beim Übergang spielt eine entscheidende Rolle, ob die Schülerin oder der Schüler noch schulpflichtig im Sinn der Sek I ist oder nicht, bzw. wie weit sie oder er bereits überaltert ist.

Schülerinnen und Schüler, die die Vollzeitschulpflicht beendet haben müssen in der Regel in eine berufsvorbereitende Maßnahme oder in eine schulische Maßnahme im Rahmen der Sek II in einem Berufskolleg integriert werden. Hier bekommen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihren ersten Schulabschluss zu erreichen.

2.7. Maßnahmen zur persönlichen Integration

Alle Internationalen Klassen nehmen an allen gesellschaftlichen Veranstaltungen der Schule teil und sind somit Teil der Schulgemeinschaft und des Schullebens. Dazu gehören Sportfeste ebenso wie gemeinsame Projekttage, Feiern und Veranstaltungen aller Art.

Auch werden Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klassen sehr erfolgreich in Schulmannschaften berufen und daran beteiligt, die Schule auch nach außen zu vertreten. Sie machen das ausgesprochen gern und sind dabei sehr zuverlässig.

Durch die unterschiedliche Anbindung an die Regelklassen erfolgt eine stetige Durchmischung der Schülerschaft, so dass alle Seiteneinsteiger gut in das schulische Leben integriert werden können.

Die oft sehr problematische persönliche Situation der Schülerinnen und Schüler macht eine intensive sozialpädagogische Betreuung notwendig. Vielfach müssen traumatische Erlebnisse aufgearbeitet und verarbeitet werden. Die Zusammenarbeit mit den Betreuern der Jugendlichen, den amtlichen Stellen und vor allem den Therapeuten und Ärzten ist unabdingbar notwendig. Gleichzeitig benötigen viele Schülerinnen und Schüler Hilfe und Unterstützung, sich in ihrer neuen Umgebung, in ihrem neuen Leben zurechtzufinden. Ausflüge mit dem Ziel, die Stadt Düsseldorf mit ihren vielfältigen kulturellen, sportlichen und künstlerischen Möglichkeiten und auch ganz konkrete Unterstützungsangebote der einzelnen Träger kennenzulernen, sind ein wichtiger Baustein neben dem normalen Unterricht.

3. Förderung von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Regelbereich

3.1 Eingliederung der Schülerinnen und Schüler unter 14 Jahren in den Regelunterricht ab Klasse 5

Je nach Lernfortschritt erfolgt im Idealfall nach wenigen Monaten eine Anbindung an eine Regel- bzw. Zielklasse. Die Schülerinnen und Schüler nehmen individuell – je nach Alter und Leistungsstand innerhalb der Jahrgangstufen 5 bis 7 – am Unterricht dieser Klasse teil. Fächer und zeitlicher Umfang sind von der Sprachentwicklung der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers abhängig. Spätestens nach 12 bis 15 Monaten soll eine vollständige Eingliederung in eine Regelklasse erfolgen.

3.2 Eingliederung der Schülerinnen und Schüler über 14 Jahren in den Regelunterricht ab Klasse 8

Leistungsstarke, noch schulpflichtige Schülerinnen und Schüler werden ab der Klasse 8 in einer Regelklasse unterrichtet. Dabei werden in der Regel 6-8 Schülerinnen und Schüler einer Klasse zugeordnet oder sie werden auf die Klassen der Jahrgangsstufe 8 aufgeteilt.

In jedem Fall erfolgt ein paralleler Deutschunterricht im fachlichen wie organisatorischen Bereich, in dessen Rahmen diese Schülerinnen und Schüler eine eigene, ihrem Förderbedarf entsprechende Lerngruppe bilden.

Dazu kommt ein spezieller Deutsch-Förderunterricht parallel zum Fach Englisch, sofern die Schülerinnen und Schüler nicht in das Sprachangebot Englisch eingebunden werden können. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der Fachsprache aus den verschiedenen Fachbereichen des Regelunterrichtes.

Neben der Eingliederung in das Regelsystem erhalten die ehemaligen Schüler der Internationalen Klassen so eine umfangreiche Deutsch-Anschluss-Förderung mit ca. 8 Unterrichtsstunden pro Woche.

Klares und eindeutiges Ziel ist die Hinführung der Schülerinnen und Schüler zu einem Schulabschluss. Durch die Integration in die Jahrgangsstufe 8 haben die Jugendlichen noch zwei Jahre Zeit, um sprachliche und fachliche Defizite auszugleichen und einen Hauptschulabschluss zumindest nach Klasse 9 zu erreichen.

Der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler aus den Internationalen Klassen erreicht den Schulabschluss nach Klasse 10A. Immer wieder schaffen einige sogar den Abschluss nach Klasse 10B und wechseln in die gymnasiale Oberstufe.

3.3 Förderung von Schülerinnen und Schülern mit erheblichem sprachlichen Förderbedarf

Die hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und die Vielzahl von Facetten von Sprachproblemen erfordert in allen Klassenstufen ein hohes Maß an Fördermaßnahmen.

Sie liegen wegen massiver Sprachschwierigkeiten schwerpunktmäßig im Bereich Deutsch, aber auch in den sprachintensiven Fächern der Naturwissenschaften, der Gesellschaftslehre und der Mathematik.

Förderung im Bereich Sprache ist daher einer der wesentlichen Schwerpunkte der individuellen Förderung an der Schule. Ebenso der Aspekt „Deutsch in allen Fächern“ muss immer weiter intensiviert werden.

Das Fach Deutsch wird in den Regelklassen aller Jahrgangsstufen mit einer erhöhten Stundenzahl unterrichtet. Dabei obliegt es dem jeweiligen Fachlehrer, im Rahmen der individuellen Förderung die Sprachkompetenz der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu fördern.

4. Einbindung der Internationalen Klassen in den Ganztagsbetrieb

Alle Schülerinnen und Schüler aus den Internationalen Klassen sind in den Ganztagsbetrieb der Schule eingebunden.

Die zusätzliche Verweildauer in der Schule hilft den Integrationsprozess zu verbessern.

Es gibt mehr Ansatzpunkte für die gemeinsame Arbeit und die Begegnung mit den Regelklassenschülerinnen und -schülern.

Die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften und sonstigen Zusatzangeboten erweitert wesentlich das Fachangebot für die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klassen.

5. Berufsorientierung

Erklärtes Ziel ist hier die Verbesserung der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, vornehmlich für aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klassen.

Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen intensiver auf eine berufliche Ausbildung vorbereitet werden. Motivierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die bisher in der Regel kaum eine Chance auf dem Ausbildungsmarkt hatten, sind dabei eine wesentliche Zielgruppe.

Teilaspekte im Rahmen dieser Förderung sind beispielsweise

  • Kennenlernen verschiedener Berufsbilder
  • Erproben unterschiedlicher Ausbildungsberufe zum Beispiel in den Werkstätten der JBH
  • Einbindung in Betriebserkundungen und Betriebspraktika, soweit die sprachlichen Möglichkeiten das zulassen

6. Anschlussförderung in Berufskollegs oder berufsvorbereitenden Maßnahmen

Drei Düsseldorfer Berufskollegs übernehmen die Anschlussförderung für ehemalige Schüler aus unseren Internationalen Klassen. Die persönliche Beratung und die Anmeldung erfolgen über eine Mitarbeiterin des Jugendamtes.

Alternativ zu einer Beschulung an einem Berufskolleg gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an berufsvorbereitenden Maßnahmen des Jugendamtes. Hier werden die Jugendlichen gemäß ihrem beruflichen Interesse im Rahmen der Jugendberufshilfe weiter gefördert.

7. Jede/r soll das Bestmögliche für sich erreichen

Unser Focus ist immer auf das einzelne Kind und den einzelnen Jugendlichen mit ihren/ seinen individuellen Möglichkeiten gerichtet. Das Schulmotto, Jeder soll das Bestmögliche für sich erreichen, gilt im besonderen Maße auch für die Internationalen Klassen. Unser Konzept ist nicht starr. Es kann möglich sein, schneller als vorgesehen den Anschluss in die Regelklasse zu schaffen, es ist aber genauso möglich 2 Jahre in einer Internationalen Klasse zu verweilen. Immer wieder haben wir festgestellt, dass es Jugendliche gibt, die den Schutzraum einer festen Gruppe und festen Bezugspersonen länger benötigen. Danach wachsen manchmal Flügel, die sie brauchen, um in dieser schnell wechselnden Gesellschaft zurecht zu kommen.

Anschrift

Schule am Eller Forst
Vennhauser Allee 167
40627 Düsseldorf

Kontakt

Telefon: 0211 – 899 7660
Telefax: 0211 – 892 9344
E-Mail: sekretariat.vennhauserallee-gh@schule.duesseldorf.de

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